Programm Mittwoch

 

 

 

Zeit
Ort Titel
08:30 Essensbereich Frühstück
09:30 Zirkuszelt Mitmachplenum Aktionslogistik (DE, EN FLÜ)
Freiluft Aktionstraining
Yamal Peninsula Legal Workshop (EN)
Vaca Muerta
Wasserstoff und Klimagerechtigkeit (I): Baustein der Energiewende oder False Solution? (DE)

Wasserstoff steht im Mittelpunkt der europäischen Energiewende-Debatte. Für die Wasserstoffumstellung in Deutschland und der EU werden große Mengen an Wasserstoffimporten aus dem globalen Süden benötigt. Win-Win-Erzählungen versprechen CO2-Reduktionen, Wirtschaftswachstum und die Unabhängigkeit von russischem Erdgas in Europa im Gegenzug für Investitionen und Entwicklungsperspektiven im Globalen Süden. In diesem Workshop wollen wir in die Wasserstoffdebatte einführen: Was ist Wasserstoff und warum gibt es ihn in verschiedenen Farben? Warum gibt es gerade jetzt einen Hype um Wasserstoff? Welche Wasserstoffstrategien verfolgen Industrieländer? Wie sind die Vor- und Nachteile in der entstehenden globalen Wasserstoffökonomie verteilt? Darüber hinaus wollen wir der Frage nachgehen, was die Entwicklungen rund um Wasserstoff aus Klimagerechtigkeits-Perspektive bedeuten. Ist Wasserstoff ein wichtiger Baustein einer klimagerechten Energiewende oder eine False Solution? Wir setzen keine besonderen Vorkenntnisse voraus. Der Workshop ist eine gute Vorbereitung für den weiterführenden Workshop zu Wasserstoffimporten und Energiekolonialität

Okavango Delta Movement Building Überregionale Vernetzung (DE)
Permian Basin
Irrweg Atomkraft. Über gefährliche Scheindebatten – Julian, Ausgestrahlt (DE)

Atomkraft ist sowohl für das Klima als auch für die Versorgungssicherheit ein Problem – angesichts radioaktiver Gefahren, Uranabbau und Atommüll sowieso. Doch mit der Angst vor dem fehlenden Gas ist auch die Diskussion um Atomkraft wieder zurück. Vor allem konservative und rechte Stimmen benutzen die Diskussion, um Stimmung zu machen, von den eigenen energiepolitischen Fehlern abzulenken und mit dem Atomausstieg auch die Energiewende als Ganzes in Frage zu stellen. Unter dem Vorwand des Klimaschutzes versuchen Pro-Atom-Kräfte, Einfluss auch in der Klimabewegung zu gewinnen. Der Workshop liefert Gegenargumente, diskutiert Gegenstrategien und bietet Raum, sich gegen Laufzeitverlängerungsdebatten und populistische Einflussnahmen zu vernetzen.

MAPA Space Selbstorganisation
BIPoC Space Selbstorganisation
11:30 Zirkuszelt
Privilegien-Workshop inkl. Critical Whiteness (DE) – Einschränkungen: 14 Personen

Was sind Privilegien überhaupt? Was bedeuten meine Privilegien für mich, für andere und im Kontext unserer gesamten Gesellschaft? Wie kann ich meine Privilegien reflektieren und einen guten Umgang mit ihnen finden? Das und viele weitere Fragen wollen wir in diesem Workshop gemeinsam besprechen.
Der Fokus soll auf der emotionalen Auseinandersetzung mit dem Thema liegen und schwierige Themen wie Scham, Schuld und Wut behandeln. Da Privilegien ein sehr weites Feld sind werden wir gemeinsam versuchen die Grundlagen zu legen um alleine, in Gruppen und in Freund*innenkreisen diese Arbeit weiterzuführen. Während des Workshops wird natürlich auf die eigenen emotionalen Kapazitäten Rücksicht genommen.

Yamal Peninsula Smarte Aktion Starten (EN, DE)
Vaca Muerta
Wasserstoff und Klimagerechtigkeit (II): Importe und Energiekolonialität (DE)

Der Bedarf an grünem Wasserstoff soll durch Importe aus Ländern des Globalen Südens, insbesondere aus Marokko, Namibia, Saudi-Arabien, Chile oder Brasilien gedeckt werden. In diesem weiterführenden Workshop schauen wir uns die neokoloniale Dimension der globalen Wasserstoffökonomie genauer an. Inwieweit ist die Suche nach Wasserstofflieferanten durch neokoloniale Muster geprägt und an den Interessen grüner Investor*innen ausgerichtet? Was sind die sozial-ökologischen, wirtschaftlichen und politischen Auswirkungen? Gibt es Proteste und Widerstände gegen Wasserstoffprojekte? Gibt es aber auch Anknüpfungspunkte für soziale Bewegungen und für emanzipatorische Wasserstoffzukünfte? Gemeinsam mit euch überlegen wir zunächst, was wir unter Energiekolonialität verstehen und diskutieren dies entlang von Fallstudien zu Wasserstoffprojekten in Marokko, Namibia und DR Kongo. Außerdem überlegen wir, worauf es ankommt, damit Energiewenden gerecht verlaufen, was eine dekoloniale Perspektive hier ans Licht bringt und welche Formen und Praxen transnationale Solidarität annehmen könnte. Dafür bietet der Workshop euch Vernetzungsmöglichkeiten.Der Workshop setzt keine besonderen Vorkenntnisse voraus. Der erste Workshop bietet allerdings eine gute Wissensgrundlage. Für die Fallstudien wäre es gut, Englischkenntnisse mitzubringen.

Okavango Delta
Mapping intersections of the climate justice struggles and opportunities – departing in the Harbour of Hamburg (ENG, DE FLÜ) Einschränkungen: max. 30 Teilnehmende

In this workshop, we will start by unfolding the concept of Intersectionality of Struggles (Angela Davis) by listening to sound pieces recorded by the radio collective the Bridge Radio (DK). From there, we want to use visual mapping as a tool to understand how the struggles we are part of relates to international struggles for climate justice. As a case, we zoom in on the Harbour of Hamburg. Mapping doesn’t always lead to the creation of a “map”, instead we will approach mapping as a way to develop ideas and as a process to think collectively. Using our reflections and inputs from the day, we will assemble a collective visual piece. In the process we will trace the relations between places/people/histories. Our idea is that the mapping exercise will make obvious the oppression related to the Harbour of Hamburg, but also the counter movements for justice. Why we hope that the exercise opens up for ideas for actions between struggles and for envisioning new alliances.

…ums Ganze Zelt
Einführung in die Kritik der Logistik- Logistik und Klimakrise – Building the Fossil Factory – Workshop von …ums Ganze! (DE)

Wie im Fiebertraum hält der Kapitalismus alles in Bewegung – überall, die ganze Zeit. Bevor wir die ungeheure Warensammlung in den Regalen bestaunen können, haben alle Einzelteile ungeheure Strecken hinter sich. Seit ihrem Anbeginn strebt die kapitalistische Profitlogik die globale Organisation und  Expansion der Produktion an. Dieses Prinzip setzte gewaltsam mit kolonialen Raubzügen und transatlantischen Sklavenhandel ein. Innerhalb kurzer Zeit hat der Kapitalismus die gesamte Erde in eine fossile Fabrik verwandelt. Wasserwege, Schienen und Straßen verbinden Rohstoffgewinnung, Produktion, Absatzmärkte. Diese Verbindung ist die Logistik.

Betrachtet man die kapitalistische Produktionsweise von ihrer umfassenden Re-Produktion her, dann ist die Infrastruktur dieser Reproduktion die Logistik. In unserem Workshop wollen wir mit euch darauf schauen, was gemeinhin als logistische Infrastruktur gilt: Containerterminals, Häfen und Flughäfen, Lagerhallen, Öl-Pipelines und Tiefsee-Datenkabel. Wohin hat die sogenannte logistische Revolution geführt? Was meint “Containerisierung” und was“Just-in-Time” Produktion? Und warum ist die “globale fossile Fabrik” eine ebenso globale Offensive gegen die internationale Arbeiterinnenschaft?

COP27. Wie Deutschland am Greenwashing von Ägyptens Militärdiktatur mitschuldig ist! (DE,ENG)

Im November 2022 wird Ägypten Gastgeber der COP27 sein. Wir wollen laut und deutlich sagen, dass wir es ablehnen, die COP27 und den Kampf für Klimagerechtigkeit zu nutzen, um die Verbrechen des ägyptischen Regimes zu vertuschen. In diesem Workshop werden wir über den Kampf für die Menschenrechte und den Umweltaktivismus in Ägypten sprechen und Möglichkeiten erkunden, wie wir die COP27 als Mittel nutzen können, um Druck auf das ägyptische Regime auszuüben, anstatt seine Gräueltaten zu beschönigen.

13:00 Essensbereich Mittagspause
14:30 Zirkuszelt
Privilegien-Move/Walk Mio (DE)

Die linke Szene sollte ein Ort sein der zugänglich für alle Menschen ist aber die Realität sieht anders aus. Ob Hausprojekt oder Jugendantifa viele Gruppierungen sind geprägt von weißen, abled und viel privilegierten Menschen aus Akademiker*innen Familien. Es wird seit Ewigkeiten gesagt das sich etwas ändern muss, dass marginalisierte Menschen besseren Zugang zu unseren Strukturen bekommen sollen. Der erste Schritt dazu wirklich bariereärmere Räume zu schaffen ist anzuerkennen wie Machtverhältnisse in unseren Strukturen aussehen. Mit der Methode Privilege move (oft privilege walk genannt) wollen wir räumlich veranschaulichen wie die Privilegien Verteilungen auf dem Camp aussehen und für die einzelnen Personen die Möglichkeit geben ihre Position anzuerkennen und zu reflektieren.
Tw// es werden viele Diskriminierungsformen thematisiert

Yamal Peninsula
Solidarity will win – Alles eine Frage der Organisierung – IL Berlin (DE/ES)

Wo steht die Klimagerechtigkeitsbewegung heute? Was ist nach zweieinhalb Jahren Pandemie von unseren Strukturen noch übrig? Zerfall und Zerfaserung nehmen zu, die Zahl aktiver lokaler Klimagruppen und die Menge an Aktionen nehmen ab. Wir stehen scheinbar vor der großen Herausforderung, neue Strategien entwickeln zu müssen und uns neu organisieren zu müssen, während die Klimakrise sich rasant beschleunigt und wir eigentlich keine Zeit verlieren dürfen. Was heißt das für unsere Organisierung und Praxis auf der Ebene lokaler Gruppen? Wie bringen wir eingeschlafene Gruppenprozesse wieder ans Laufen und wie bauen wir neue Gruppen auf? Darüber möchten wir mit Euch diskutieren, anhand Eurer eigenen praktischen Erfahrungen. https://interventionistische-linke.org/solidarity-will-win

Okavango Delta
Frauenrevolution in Rojava – Women Defend Rojava (DE, EN FLÜ)

In Nord- und Ostsyrien wird seit 2012 ein basisdemokratisches Projekt aufgebaut, welches sich ideologisch auf die kurdische Freiheitsbewegung bezieht. Leitidee dieser ist das Konzept des Demokratischen Konföderalismus, welcher auf Geschlechtergleichheit, Basisdemokratie und Ökologie setzt. Der gesellschaftliche Transformationsprozess wird auch als Frauenrevolution bezeichnet. Doch was macht diese aus? Eine Delegation von „Gemeinsam Kämpfen“ führte Interviews mit Frauen, die diese Frage aus ihrer Perspektive beantworten und die Umsetzung der Frauenrevolution in die Praxis beschreiben. Zentral in ihren Erzählungen ist der gelebte Widerstand, nicht nur gegen militärische Angriffe auf die Region, sondern auch gegen patriarchale Strukturen in der Gesellschaft. Sie berichten von der Organisation in Räten, dem Aufbau einer alternativen Ökonomie und warum es dafür autonome, feministische Organisierung braucht. Ihre Praxis zeigt eine globale Perspektive jenseits von Staat, Macht und Patriarchat auf.

Permian Basin
Die Hoffnung stirbt zuletzt?!/ Hope and Climate justice! – Kippunkt Kollektiv (DE, EN) 14:30 – 17:30

Bei gleichbleibenden Emissionen bleiben uns noch ca. 7 Jahre, bis wir unser Treibhaus-Gas Budget für das 1,5°C Ziel überschreiten. Sieben Jahre, in denen beinah unvorstellbare gesellschaftliche Transformationen nötig sind. Wie können wir, die sich für das 1,5°C Ziel einsetzen, noch Hoffnung haben? Wie können wir, die sich für Klimagerechtigkeit einsetzen, nach außen weiterhin kommunizieren, dass das gute Leben für alle möglich ist, während Resignation, Angst und Erschöpfung einige von uns übermächtigen? Und auf wen oder was hoffen wir eigentlich?

MAPA Space Selbstorganisation
BIPoC Space
Klimagerechtigkeit & Umweltrassismus & Rap (BIPoC Only) (DE)

Der Workshop beleuchtet verschiedene Anknüpfungspunkte an Geschichte und Geschichtsschreibung, um den Klimagerechtigkeitskampf in antirassistischen und antikolonialen Kämpfen zu verorten. Grundlage dafür werden Rapsongs und theoretischer Input sein, durch die wir uns einer Vielfältigkeit von Widerstand annähern wollen.

15:30 Abya Yala Anticolonial
“AUKANKUN” Mapuche Kampfspiele

Schulungs-und Unterhaltungs workshop in dem die Prinzipien der der Weichafe-Kosmovision vermittelt werde. Bitte bringen Sie bequeme Kleidung und Wasser zur Flüssigkeitszufuhr mit.

16:30 Zirkuszelt OPEN SPACE (DE, ES, EN FLÜ)
Yamal Peninsula
Was ist unsere Antwort auf die anstehende Gas-Knappheit und steigende Preise? – IL Berlin (DE)

„Wollt ihr etwa, dass Leute im Winter frieren?“ – so fallen viele Reaktionen von Leuten aus, wenn wir heute gegen den Bau der LNG Terminals auf die Straße gehen. Das Ausspielen von sozialen gegen ökologische Krisen ist ein beliebtes Mittel der Politik und doch sind die Sorgen vieler Leute real. Die Gaspreise steigen für Verbraucher*innen jetzt schon zum Teil um 300% und die Frage ist, wer das in Zukunft bezahlen kann. Unter den steigenden Gaspreisen leiden vor allem diejenigen, die jetzt schon zu wenig haben. Aber was heißt das für uns als Klimagerechtigkeitsbewegung? Wie können wir soziale und ökologische Krisen zusammendenken und dabei eine solidarische antikapitalistische Perspektive aufmachen? Welche Industrien verbrauchen derzeit wie viel Gas und welche Rolle spielen die LNG Terminals in kurzfristigem Krisenmanagement? Wir wollen Fakten zusammentragen, gemeinsam diskutieren und Pläne schmieden, wie wir uns als soziale Bewegungen für den Herbst und Winter aufstellen können.

Okawango Delta
Transformative Gerechtigkeit in Fällen sexualisierter Gewalt (DE)

 – Ansprechgruppe Ende Gelände

„Wenn sexualisierte Gewalt in den eigenen linken Reihen benannt wird, reagieren die meisten Umfelder mit internalisiertem Verhalten von „Rape Culture“, das diese Form zwischenmenschlicher Gewalt strukturell verharmlost und Betroffenen die Schuld an der Erfahrung zuschiebt (Victim Blaming). Wir fragen uns, wie wir einen antisexistischen, emanzipatorischen und intersektionalen Anspruch in solchen Fällen in die Praxis umsetzen können. Konzepte wie Transformative Gerechtigkeit & Kollektive Verantwortungsübernahme (Transformative Justice und Community Accountability) können dabei zu wichtigen und hilfreichen Bezugspunkten werden. Der Workshop ist in zwei geteilt: der 1. Teil (ca. 1 Std.) soll theoretische Grundlagen schaffen, um im 2. Teil (ca. 1,5 Std.) die Konzepte und Ansätze zu vertiefen und nach der gelebten Praxis zu fragen. Interessierte Menschen können auch nur zum 1. Teil dazukommen.

17:00 Permian Basin Callout to action to international groups
End Fossil:Occupy (EN)
BIPoC Space Selbstorganisation
Alternatives Programm Demo LNG BLOCKIEREN, KAPITALISMUS SABOTIEREN
18:30 Essensbereich Abendessen
20:30 Zirkuszelt
This shit won’t be built!“ – What comes after Instagram-style mass actions of civil disobedience? – EG Internationales (DE, ES, EN)

Most affected people and areas (MAPA) and climate justice activists discuss how new forms of action could link fights against new fossil infrastructure in the global North with anti-colonial resistance struggles in the global South and ways forward for the radical climate justice movement.

Okavango Delta Out of Action
21:00 Abya Yala Anticolonial Out of Action
21:30 Konzert: DiLL (Punk)