Der Vortrag soll das Narrativ auf die Internationale Klimabewegung verändern. Wir wollen MAPA Aktivist:innen nicht als Opfer verstehen, sondern als Betroffene dieser Krise, die eigenständig und voller Power für ihre Rechte kämpfen. Dazu stellen wir euch Kämpfe, Freund:innen und weitere internationale Klimaaktivist:innen vor. Wir wollen mit euch teilen, wie wir als BIPOC Europas mit MAPA zusammenarbeiten wollen um ihre Stimmen in diesem Kampf zu zentrieren. Außerdem soll es um die Rolle von BIPOC in der deutschen/europäischen Klimabewegung gehen.

(EN:) The lecture aims to change the Eurocentric narrative of the international climate movement. We do not further want MAPA Activists to be understood as victims, but as those affected by this crisis who are fighting for their rights independently and with full power. We introduce you to Fights, Friends and other international climate justice activists. We want to share with you that as BIPOC Europe, we want to work with MAPA to center their voices in this fight. In addition, the role of BIPOC in the German / European climate movement should be discussed.

„Die führenden Klimawissenschaftler:innen der Welt läuten die Alarmglocke nunmehr schon mit ohrenbetäubender Lautstärke, weil die verbliebene Zeit zum Handeln schon fast vorüber ist – aber es ist, als ob die Frequenz des Glockentons jenseits der Schwelle des menschlichen Gehörs läge.“
(Clive Hamilton, „Requiem for a Species“)

Diese vorherrschende „Gehörlosigkeit“ hat nur wenig mit Unwissen zu tun – aber sehr viel mit hartnäckigen psychischen Blockaden, das schon längst Gewusste auch gefühlt an sich heranzulassen, und im engen Zusammenhang damit auch mit einer starken Lähmung der Bereitschaft und Hoffnungsträchtigkeit politischen Handelns.

In unserem Workshop wollen wir uns von drei wichtigen Anhaltspunkten leiten l<assen, um nach Auswegen aus den (hinter der Fassade einer scheinbaren Gehörlosigkeit wirkenden) politischen und psychologischen Lähmungen zu suchen – und damit auch Chancen für eine erfolgreichere Klimabewegung auszuloten:

1.) Ein möglichst illusionsloser Blick auf die existenziellen Bedrohungen der Klimakrise, um dagegen noch möglichst entschieden und überlegt alles in unserer Macht Stehende in die Waagschale werfen zu können – d.h. ein klarer Bruch mit dem „positiven Denken“ der kapitalistischen Konsumverwöhnung, wie ihn Greta Thunberg so treffsicher fordert: „I want you to panic… I want you to act as if our house is on fire. Because it is.“

2.) Eine möglichst konsequente Ausrichtung der Klimabewegung auf internationale Solidarität, soziale Gerechtigkeit und Inklusivität für alle (rassistisch, neokolonial, wirtschaftlich, sozial…) diskriminierten und unterdrückten Gruppen der Erde – wie sie auch bei der Aktionskonferenz am 10. Juli 2022 u.a. von Tonny, Miriam und Esteban gefordert wurde.

3.) Die entscheidende Bedeutung von Gelegenheiten und Orten, bei denen sich Menschen über die eigenen Gefühle über die Klimakrise vertrauensvoll austauschen können – was beispielhaft an den Erfahrungen und Reflexionen über eine sich 2019 regelmäßig treffende Gesprächsgruppe veranschaulicht werden soll.

Wenn sexualisierte Gewalt in den eigenen linken Reihen benannt wird, reagieren die meisten Umfelder mit internalisiertem Verhalten von „Rape Culture“, das diese Form zwischenmenschlicher Gewalt strukturell verharmlost und Betroffenen die Schuld an der Erfahrung zuschiebt (Victim Blaming). Wir fragen uns, wie wir einen antisexistischen, emanzipatorischen und intersektionalen Anspruch in solchen Fällen in die Praxis umsetzen können. Konzepte wie Transformative Gerechtigkeit & Kollektive Verantwortungsübernahme (Transformative Justice und Community Accountability) können dabei zu wichtigen und hilfreichen Bezugspunkten werden. Der Workshop ist in zwei geteilt: der 1. Teil (ca. 1 Std.) soll theoretische Grundlagen schaffen, um im 2. Teil (ca. 1,5 Std.) die Konzepte und Ansätze zu vertiefen und nach der gelebten Praxis zu fragen. Interessierte Menschen können auch nur zum 1. Teil dazukommen.

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